Soenke Thaden – Werdegang

Soenke Thaden

Soenke Thaden
geboren am 24. März 1987 in Sande
2009 – 2011   Studium an der HKS, Ottersberg bei Prof. Jochen Stenschke
2011 Studienbeginn an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig
Fachrichtung: Malerei und Grafik
2017 Diplom mit Auszeichnung an der HKS Leipzig

2019 Meisterschülerabschluss bei Prof. Annette Schröter

 

Ausstellungsbeteiligungen
2017 „Tiere und Pflanzen“, Residenz-Stipendium im Künstlerhaus Hooksiel
2018 28. Sächsische Druckgrafik Symposium in der Semper Oper
2019 „Circlus“ Thaler Orginalgrafik, Leipzig
„Konvoi“ Galerie Leuenroth, Frankfurt am Main
„European Masters Printmaking“,  Lange Zaal, Antwerpen
2020 “Strukturgarten”, Kunstverein der Stadt Glauchau
„Natur-Mensch“, Rathaus Scheune, National Park Harz
2021 „wild/schön“- Tiere in der Kunst, Kunsthalle Emden
2022 „Natur-Mensch“, Rathaus Scheune, National Park Harz
„Turbulenzen“ 100 Sächsische Grafiken, Neue Chemnitzer Kunsthütte

2023 „zerbrechliche Schönheit“, Galerie „Alte Schule Oldorf“

 

Einzelausstellung
2023 „Invasion“, Galerie „Alte Schule Oldorf“, Katalog zur Ausstellung ist erhältlich in der Galerie oder unter ISBN 978-3-00-0776228-4 bestellen.

Mein lieber Freund und Kupferstecher

Wir treffen Soenke Thaden, den jungen Künstler und Grafiker aus Leipzig, in der Werkstatt der Galerie „Alte Schule Oldorf“ an der großen Tiefdruckpresse, um den mehrfarbigen Druck einer Radierung mitzuerleben. Soenke begrüßt uns in einer bis auf den Boden reichenden Druckerschürze freundlich und zurückhaltend, wie ein erfahrener Handwerker.

Soenke spachtelt sehr sorgfältig eine grünliche, sehr pigmentreiche Druckfarbe auf die polierte Kupferplatte, deren Oberfläche mit Linien und Rillen zerkratzt (radiert) ist. Anschließend wird die Druckfarbe wieder vorsichtig abgehoben und dann mit Gaze so gründlich blank poliert, dass die Druckfarbe nur in den Vertiefungen stehen bleibt.
Diese nun zum Druck fertige Platte wird in die Druckpresse sehr passgenau zu den Markierungen eingespannt und mit feuchtem Büttenpapier und Druckfilz abgedeckt.- Nun dreht der junge Meister am großen Hebelrad die Metallplatte unter hohem Druck genau einmal durch die Presswalze. Auf der anderen Seite der Presswalze werden Papier und Filz vorsichtig soweit angehoben, dass die Metallplatte darunter gegen die nächste Druckplatte, die mit einer zweiten Farbe angemischt ist, ausgetauscht werden kann.
Dieser Vorgang wiederholt sich nun sechsmal, mit 6 verschieden radierten Metallplatten, so dass zum Schluss eine sechsfarbige reliefartige Gesamtradierung einer wunderschönen Wattschnecke zum Vorschein kommt. Das sehr feuchte Büttenpapier der Radierung wird nun zur Trocknung in eine Presse gelegt, damit es plan anliegend und trocken unter Glas eingerahmt werden kann.
Wer diesen Entstehungsprozess einmal komplett begleitet, begreift die große Erfahrung und Geduld des Meisters, der solche komplexen Werkvorgänge mit sicherer Hand und großer künstlerischer Kompetenz bewerkstelligt.
Bei Soenke Thaden entstehen zerbrechliche Schönheiten. Seine Radierung einer Mücke erscheint so filigran, dass man sein Werk nur ganz vorsichtig anfassen und aufhängen mag. Es braucht viele Tage ein Kunstwerk mit diesem hohen künstlerischen Standard zu erschaffen.